Unser Road Trip über die Nordsinsel Neuseelands

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Wow, die Zeit ist mal wieder verflogen und es ist bereits ein Monat seit der letzen Sunday Summary vergangen. Was haben wir so getrieben? Weil wir hier nicht alles erzählen können, beschränken wir uns auf unsere Highlights des letzten Monats und geben euch einen kleinen Einblick in unserer Arbeitssuche und Arbeitswelt hier in Neuseeland. WilLkommen zur ersten Super Sunday Summary!


In aller Kürze

Downer der letzen Wochen

  • Ziemlich viel Regen und dadurch wenig Arbeit für uns.

  • Uns wurde ein Campingstuhl auf dem Campingplatz geklaut.

  • Wir müssen noch einige Visa Problematiken für nächstes Jahr klären und es stellt sich nun heraus, dass sich dies sehr viel komplizierter (vielleicht sogar unmöglich) darstellt, als wir das mit unserem deutschen Pass normalerweise gewöhnt sind. Dazu dann aber bald mehr…

  • Unsere Sportroutine die wir uns in Te Puke hart erarbeitet haben, wurde die letzten Wochen vernachlässigt - doofer Schweinehund.



highlights der letzten wochen

  • Das Hobbiton Movie Set.

  • Rotorua und Lake Taupos heiße Quellen.

  • Die Redwoods.

  • Cape Kidnappers.

  • Roadtrip durch das Zentrum der Norsinsel.

  • Wanderung zum Table Mountain.

  • gemütliche Filmabende in unserem Vanettchen bei Regen (davon gab es sehr viele).

  • Viele schöne Übernachtungsspots zwischen Schafen und immer grünen Hügeln.

  • Unser Haus in Wellington, die Katzen und Graham.

 
 

Wo wir gerade sind:

Seit Freitag sind wir nun in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Hier haben wir mal wieder einen Housesit und passen auf zwei Katzen und ein wunderbar gelegenes Haus auf. Was sollen wir sagen die Aussicht ist mal wieder der Hammer! Aber noch mehr freuen wir uns endlich wieder eine richtige Küche und ein eigenes Bad zu haben. Wir wurden unglaublich toll von Graham, dem Hausbesitzer empfangen und sogar mit einem gefüllten Kühlschrank beschenkt. Wir werden hier Weihnachten und Silvester verbringen bevor es dann am 01.01.2019 auf die Südinsel geht!

 

work work work work work

Wie wir euch ja bereits erzählten, haben wir Anfang November angefangen Kiwiblüten in Te Puke zu pflücken. Was wir dabei genau gemacht haben und wie unser Arbeitsalltag so aussah, das könnt ihr in der Sunday Summary #6 nocheinmal nachlesen.

Eigentlich sollte die Saison bis Ende des Monats andauern, die ungewöhnlich warmen Temperaturen und der gleichzeitig starke Regen dieses Jahr hat allerdings dazu geführt, dass die Saison früher als erwartet zu Ende ging und nach gerade einmal 2 1/2 Wochen war schon wieder Schluss mit der Ernte. Unsere unglaublich netten Chefs haben uns nocheinmal alle zum Taco Essen eingeladen (mit diesem Familienunternehmen hatten wir einfach unglaublich Glück!) und dann hieß es für uns schon wieder: Schluss mit arbeiten.

Und jetzt? Da das Wetter in Te Puke miserabel war und auch keine Besserung für die nächste Zeit in Sicht schien, entschieden wir uns weiter südlich nach Hastings zu fahren. Bei Regen kann man sowieso nicht pflücken und so toll ist Te Puke dann auch wieder nicht um dort die Zeit abzusitzen. Wir haben gehört, dass in Hastings die Heidelbeeren-Saison gerade in den Startlöchern steht und wir wollen versuchen hier einen Picker-Job zu ergattern. Also stellen wir uns am Montag den 26. November bei Gourmet Blueberries vor: eine endlose Plantagenlandschaft erstreckt sich gleich hinter den letzten Häusern der Stadt zu einem mit dichten, weißen Netzen vor den Vögeln geschützem Ungetüm bis zum Horizont. Ein großes Schild leitet uns in Richtung Office. Wir sind nicht die Einzigen die sich hier bewerben: der Andrang ist trotz Regen groß und wir füllen mehrere Formulare mit all unseren Daten und Informationen aus. Da die Saison gerade erst beginnt und auch hier das Wetter nicht gerade bombig ist erklärt uns die Dame an der Anmeldung, dass wir voraussichtlich Anfang Dezember mit der Arbeit beginnen können. Mist, wir dachten eigentlich wir könnten noch in der gleichen Woche starten. Aber egal, gegen das Wetter kann man nun mal nichts machen und die ganze Agrarbranche der Nordinsel scheint momentan auf beständigeres Wetter zu warten. Wir verabschieden uns und bekommen ein paar Tage später eine SMS: Am Dienstag den 4. Dezember sollen wir zur Einführung kommen. Wir landen auf dem Weg im Stau und werden dann kurz vor dem verabredeten Zeitpunkt auch noch vom Parkplatzeinweiser ans andere Ende der Farm geschickt - und verpassen dann natürlich die Einführung. Zum Glück! Denn wie sich heraustellt, sind viele Heidelbeeren auf Grund des schlechten Wetters noch nicht pflückbereit und es kann nur jeden 2. bis 3. Tag gearbeitet werden. Dennoch ärgern wir uns ziemlich die Einführung um nur 5 Minuten verpasst zu haben, entscheiden uns dann aber einfach dazu spontan andere Farmen abzuklappen und dort nach Arbeit zu fragen. Und ja, Karma existiert anscheinend! Als wir auftauchen erklärt uns die “Supervisorin” Grace, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sind und wir sofort anfangen können! Also haben wir für 1 1/2 Wochen Kirschen nach ihrem Schönheitsgrad sortiert und dabei super nette Kiwi Kollegen kennenlernen dürfen. Am Donnerstag war dann schon wieder unser letzter Arbeitstag und wir müssen zugeben: all zu traurig waren wir dann auch nicht, denn den ganzen Tag an der gleichen Stelle zu stehen und die gleiche Handbewegungen für 8 Stunden zu machen, ist ziemlich anstrengend für unsere Rücken und unsere schnell gelangweilten Gehirne. Kirschen, Kirschen, Kirschen - langsam können wir sie nicht mehr sehen. Immerhin ist unsere Hand-Augen-Koordination jetzt mindestens auf dem Niveau eines 15 Jährigen Counterstrike-Dauerzockers.



Rotorua

Der neblige Ausblick über die qualmenden Wälder von Rotorua.

Es regnet. Nicht nur in Te Puke. Als wir auf die meteorologische Karte der Nordinsel blicken, ergibt sich immer das gleiche Bild: Wolken, Regen, und ab und zu Gewitter. Und das für die ganze Woche. Dennoch entschließen wir uns, ein bisschen die Umgebung zu erkunden und einen Roadtrip durch das Zentrum der Nodrinsel zu unternehmen. Schließlich juckt die Neuseeländer “schlechtes Wetter” (nach dem Maßstab eines Mitteleuropäers) auch nicht wirklich. Die laufen Barfuß und in kurzen Hosen durch strömenden Regen zum Einkaufen und das mit einer stoischen Haltung, von der wir uns alle mal ein Scheibchen abschneiden sollten. Mal ehrlich, wie oft hat sich diese Woche schon jemand in eurem Bekanntenkreis übers Wetter beschwert? Also heißt es Attitüde überdenken und das Beste draus machen! Das Wetter ist, wie es ist und wir sind immerhin im Land der Wolken, als hätten wirs nicht schon vorher gewusst. :D Als erstes geht es für uns nach Rotorua: dem geothermalen Zentrum Neuseelands. Neuseeland liegt auf dem sogenannten pazifischen Feuerring und in Rotorua kann man die geologisch aktive Zone in Form von Geysiren und heißen Quellen Hautnah erleben. Schon als wir in die Stadt hinein fahren, schlägt uns ein leichter Schwefelgeruch entgegen, der von uns Beiden in der geschlossenen Fahrerkabine erst einmal höflich unangesprochen bleibt, bis wir realisieren, dass das strenge Lüftchen von Draußen kommt. ;) Die Häuser werden, wie könnte es auch anders sein, mit Erdwärme geheizt und der Schwefelgeruch steht in den Straßen der gesamten Stadt. Eine seltsame Mischung aus altem Hühnchenfett, Benzin und faulen Eiern. Macht aber nichts, man gewöhnt sich relativ schnell daran.

Wir verbringen den Vormittag mit einer nassen Wanderung durch mächtige Redwood-Wälder und angekommen auf einer der Gipfel der bewaldeten Hügel von Rotorua genießen wir den grandiosen Ausblick über die dampfenden heißen Quellen im Tal unter uns. In den Wipfeln der Baumriesen verfängt sich der Hochnebel und mischt sich mit den aufsteigenden heißen Dämpfen aus den Tiefen der brodelnden Krater. Der prasselnde Regen und das graue Zwilicht schafft eine beindruckende Stimmung die die Kräfte der Natur hier zu unterstreichen scheint. Nach 4 Stunden Trekking durch den Regen, wird es nun aber Zeit sich aufzuwärmen: das warme Wasser des “Kerosin Creek” ist dafür ideal geeignet. Wir können es nicht glauben, da liegen wir im kühl auf uns herabprasselnden Regen im heißen Wasser eines Waldflusses. Übergroße Farne recken ihre fächerartigen Blätter vom Flussufer ins Wasser und Waldvögel zwitschern mit dem Plätschern des gemächlichen Stroms um die Wette. Wir fühlen uns wie in einem kostenlosen Spa und wollen am liebesten den Rest des Tages in einem der wohl temperierten Pools verbringen. Nach anderthalb Stunden sind wir dann aber doch komplett aufgeweicht und steigen mit dem gefühl eines Saunabesuchs wieder in unser Wohnzimmer auf vier Rädern. Der Regen hat mittlerweile auch wieder zugenommen. Wir entschließen uns, weiter zu einem kostenlosen Campingplatz in der Nähe des größten Süßwassersees Neuseelands zu fahren: der mächtige Lake Taupo. Wir machen es uns in Vanettchen gemütlich und sind wie so oft dankbar, dass wir unser Bett jederzeit und ganz einfach zum Sofa umklappen können und so mit nur einem Handgriff mehr Platz im winzigen Van schaffen. Wir kochen im Auto, hören Podcasts und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Am nächsten Tag wachen wir bei strahlenden Sonnenschein auf und nutzen den Vormittag, um unsere nassen Sachen zu trocknen und unseren Kaffee unten am nahegelegnen Fluss zu trinken.

Nicht nur die mächtigen Red Woods stehen an den Schwefelquellen - Baumfarne und Kletterpflanzen tragen zum urwaldhaften Feeling bei.

Nicht nur die mächtigen Red Woods stehen an den Schwefelquellen - Baumfarne und Kletterpflanzen tragen zum urwaldhaften Feeling bei.

Eine Woche später sitzen wir wieder im heißen, dampfenden Wasser eines anderen Flusses. Auf dem Weg zurück vom Hobbiton Movie Set, machen wir noch einmal einen Zwischenstopp in Taupo und entdecken auch hier heiße Quellen! Die natürlichen Pools sind hier noch besser zugängich und wir genießen den Vormittag im Badewannenwasser von Mutter Natur - ein hoch auf geothermale Energie! Das Beste was einem nach einer Woche Regen im Van passieren kann!

Ein abgelegener See beim Kerosin Creek, der von einer heißen Quelle gespeist wird.


Lake Tuitira

Der nächste Abstecher bringt uns zu einem traumhaft idyllischen See, versteckt in bergigen Landschaften, deren Hänge mal mit dunklem Nadelwald, satter Weidelandschaft oder Buschland voller Baumfarne bewachsen sind. Inmitten dieses Settings entdecken wir einen der schönsten Free Campingspots unserer bisheringen Neusseland Reise: Lake Tuitira Campsite.

Als wir im strömenden Regen der engen, kurvigen Bergstraße folgen, reißt der Himmel plötzlich auf und die Sonne scheint auf einen See, eingebettet in grüne Hügel auf denen junge Kühe und Schafe mit ihren Lämmern grasen. Die Umgebung ist so clischéhaft hübsch, das es fast wirkt wie ein Filmset für einen Heimatfilm in Oberbayern. Zu unserer Rechten streckt sich eine felsige Bergkette in die Höhe die zur Spitze hin horizontal abflacht: der Table Mountain. Un genau hier, zwischen dem Ufer des spiegelnden Lake Tuitira mit seinen schwarzen Schwänen die mit ihren jungen langsame Kreise über den See ziehen und den grünen Hängen der Weidegründe liegt der Camp Spot, an dem wir die nächsten 2 Tage verbringen werden. Außer uns ist hier nur ein weiteres Auto und ein Zelt zu sehen. Nach tagelangem Regen genießen wir dei Sonnenstrahlen und den blauen Himmel und kochen nach einer kleinen Erkundungstour am See entlang endlich wieder einmal unter freiem Himmel. Die Sonne steht tief über dem See und die Vögel singen schon ihre Abendlieder, während wir unser Feierabendbierchen öffnen. Obwohl es am nächsten Tag wieder regent entschließen wir uns dazu, den Tag für eine Wanderung zu nutzen. Vom Campingplatz starten mehrere Wanderwege durch die umliegenden Wälder hinauf zu mehreren Aussichtspunkten. Der Längste, führt über den Table Mountain, der mit einer fantastischen Aussicht auf das Tal lockt. Wir warten kurz auf ein halbwegs regenfreies Fenster und machen uns dann zügig auf den Weg. Wir schreiten zunächst über Viehgründe vorbei an verdutzten Schafen und Kühen hinein einen dichten Nadelwald, immer bergauf. Der Weg ist nass und matschig und wir bleiben ein paar mal fast mit den Schuhen im knöcheltiefen Dreck stecken. Nach einer Weile verändert sich der Wald - es wird ursprünglicher und ein buschiger Mischwald bestimmt den Rest des Aufstiegs. Die Baumfarne lassen die Umgebung auf eine bezaubernde Art fremd und prähistorisch wirken. Als wir durch den Wald sind, erklimmen wir die höher gelegenen Weidenhügel junger Viehherden und wir fühlen uns sofort ins Algäu versetzt. Inklusive Kuhfladen ausweichen und Viehzäune übersteigen. Auf dem flachen Gipfel des Table Mountain herscht rauhes Wetter und der Wind scheint uns wieder ins Tal zerren zu wollen. Die Aussicht lässt uns trotzdem etwas verweilen.


Hobbiton Movie Set

[...] aber was ist ein Hobbit? Ich glaube, ein paar Angaben sind nötig, denn die Hobbits sind heutzutage selten und gehen dem Großen Volk, wie sie uns nennen, scheu aus dem Weg. Sie sind (oder waren) kleine Leutchen, etwa halb so groß wie wir, kleiner noch als die langbärtigen Zwerge. Hobbits haben keine Bärte. Mit Zauberei haben sie wenig oder nichts zu tun, abgesehen von dem bisschen Alltagsmagie, das ihnen erlaubt, schnell und geräuschlos zu verschwinden, wenn große, täppische Leute wie du und ich dahergestapft kommen, mit einem Lärm wie eine Elefantenherde, den die Hobbits meilenweit hören. Sie werden oft ein wenig rund um die Leibesmitte und kleiden sich in helle Farben (vor allem Grün und Gelb). Schuhe tragen sie nicht, weil ihnen an den Füßen natürliche Ledersohlen und ein dichter brauner Pelz wachsen, ähnlich wie das Kraushaar auf ihren Köpfen. Sie haben lange und geschickte braune Finger, gutmütige Gesichter und ein tiefes, saftiges Lachen (besonders nach dem Mittagessen, das sie am liebsten zweimal täglich einnehmen). Damit wisst ihr über Hobbits fürs Erste genug.
— J.R.R. Tolkien, der Hobbit oder Hin und Zurück

Wow, das war defintiv eines unserer Highlights der letzen Wochen und einer der schönsten Tage hier in Neuseeland! Wir waren beim Hobbiton Movie Set und es war einfach magisch. Wer die Herr der Ringe Filme gesehen hat, kann sich vorstellen wie das Auenland und Hobbiton (in deutsch: Hobbingen) ungefährt aussieht. Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen diesen Ort zu beschreiben. Das Dorf mit seinen 44 Hobbit Höhlen ist mit so viel Liebe zum Detail gestaltet, das jede Ecke, jeder Garten und Pfad voller Überraschungen steckt! Es wachsen echte Gemüsesorten, Obstbäume und bunte Blumen, an den Wäscheleinen hängt Hobbit-Kleidung zum Trocknen und jeder Hobbit Höhle ist der Beruf seines Besitzers anzusehen. Einer ist anscheinend Gärtner (Wer ist hier wohl gemeint?;), eine Familie ist wohl im Brotbackgeschäft und ein Tunichtgut von einem Hobbit schein wohl eher gerne im ungemähten Gras vor seiner Höhle ein “Viertele” zu trinken, anstatt der Gartenarbeit zu fröhnen, wie seine Nachbarn. Dieser Ort ist nicht nur ein Filmset, alles, aber auch wirklich alles ist so perfekt in Szene gesetzt, dass man sich der so wunderbar von J.R.R Tolkins beschriebene Welt des Auenlands nicht entziehen kann und damit rechnet, dass jeden Moment einer der “trolligen Halblinge” das Gemüßebeet harkt, oder mit einem großen Kürbis stolz Richtung Dorfschänke schländert.

Krönender Abschluss ist ein Besuch im “Grünen Drachen” wo wir zu einem leckeren Cider eingeladen werden, während neben uns das Feuer im Kamin prasselt und wir aus dem Staunen über dieses In grünen Hügeln versteckte Kleinod nicht mehr rauskommen. Können wir bitte hier einziehen?

Da der Besucheransturm enorm ist und das Hobbiton Movie Set auf der privaten Alexander Farm erbaut wurde, kann Hobbiton nur mit einer Tour besucht werden, die eigentlich immer voll ausgebucht und nicht gerade Preiswert ist (2018: 87 NZ$ pro Person). Aber diese Tour ist jeden Cent wert! Witziger Weise bestand unsere Tour Gruppe aus 90 % älterer Asiaten, die leider kein Wort von dem Vertsanden haben, was unsere sympathische Tour-Guide zu erzählen hatte. Höchstwahrscheinlich hat auch kaum einer unserer Gruppe tatsächlich die Filme gesehen oder die Bücher gelesen - gefallen hat es ihnen aber dennoch! Und glaubt uns, wer die Filme gesehen hat wird definitv nicht enttäuscht werden vom Auenland, den Hobbithöhlen und einem einzigartigen Ausflug nach Mittelerde!


Cape Kidnappers (´Te Kauwae-a-Māui`)

Die zwei Versionen der gleichen Geschichte um Cape Kidnappers:

1. 1769 treffen mehrere Maori Kanus auf das Schiff ´Endeavour`von Kapitän James Cook. Sie glauben, der tahitische Schiffsjunge, sei ein entführter Maori und sie versuchen ihn zu befreien. Die Mannschaft der Endeavour eröffnet das Feuer und mehrere Maori sterben dabei. Der Schiffjunge schwimmt nach der vermeintlichen Rettung erschrocken zurück zur Endeavour.

2. Kapitän James Cook trifft auf die Kanus einer Gruppe Maori die seinen tahititschen Schiffsjungen entführen. Seine Mannschaft befreit den Jungen aus der Gefangenschaft und James Cook nennt das Kap in dessen Nähe der Vorfall geschah ´Cape Kidnappers`

In der Campingküche hören wir von einer Wanderung, welche zu Australasiens größter Tölpel-Festlandkolonie am Cape Kidnappers führt. Klar wollen wir da hin und die bis zu 25.000 Vögel beim nisten, fischen und tauchen beobachten! An unserem einzigen Freien Tag in Hastings, machen wir uns also bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Cape Kidnappers.

Die Wanderung zur Tölpel Kolonie ist nur bei Ebbe möglich, da der insgesamt 19 Kilometer lange Wanderweg bis zum Kap über den Strand führt. Unterwegs passieren wir dramatische Schichtgesteinsformationen die sich in hohen Kliffs rechts von uns in den Himmel strecken. Links befindet sich der endlose Ozean. So laufen wir knapp zwei Stunden am Strand entlang. Unterwegs erreichen wir bereits die erste Tölpel-Niststelle am Black Reef, bevor der Pfad den Strand verlässt und aufwährts zum Cape Kidnappers führt. Es ist ein angenehmer Wanderweg und auf dem Weg hoch aufs Kliff eröffnet sich eine spektakuläre Aussicht über die Bucht von Hawk’s Bay.

Oben angekommen, werden wir zunächst vom strengen Geruch der Nistplätze tausdender Vögel und ihrem aufgeregtem Schnattern empfangen. Was für ein Naturschauspiel!

Wir werden in den Bann der vielen umherfliegenden und brütenden Vögel gezogen und beobachten fasziniert das geordnete Chaos der vielen Brutstätten. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2 Meteren starten und landen die mächtigen Seevögel mehr oder weniger graziös im gefiederten Meer aus schnäbelnden und schnatternden Tölpel. Hier und da entdecken wir “kleine”, flauschige Jungvögel die in den kraterhaften Nestern sitzen und sich von ihren Müttern füttern lassen. Ein Junges hat es nicht geschafft und lieg regungslos neben einem Nest. Die trauernde Mutter beschützt den leblosen Körper aber immernoch wehemend vor jedem neugierigen Artgenossen, weiß aber sonst anscheinend nicht genau, wie es jetzt weiter gehen soll. Ein hoher Prozentsatz der Jungvögel wird die harschen Bedingungen auf dem ungeschützten Kliff nicht überstehen. Neben den großen Tölpeln, wirken die wenigen Möwen die neugierig zwischen der Kolinie umhertrippeln wie Spatzen. 80 % der Tölpel leben ein Leben lang monogam und finden sich auf Anhieb in der weißen Masse von Vögeln wieder. Sobald der Partner vom Fischen zum Nest zurück kehrt, folgt ein freundiges Begrüßungsritual. Nach eineinhalb Stunden Beobachten und Fotografieren, machen wir uns wieder auf den Rückweg bevor die Flut uns die Möglichkeit zur trockenen Rückkehr nimmt .

Für uns war dies ein rundum perfekter Tag. Die Aussicht war fantasitsch, die Vögel absolut faszinierend, die Wanderung am Strand nicht sehr anstrengend und irgendwie ergeben sich an solchen Tagen immer die besten Gespräche! Ja, auch nach über 13 Jahren Beziehung und 24 Stunden die wir gemeinsam am Tag verbringen, haben wir uns auf einer 5 stündgien Wanderung echt noch viel zu erzählen.



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Wir wünschen euch wie immer einen gemütlichen Sonntag, einen schönen dritten Advent und einen grandiosen Start in die neue Woche!