Eine Woche in der lappländischen Wildnis

Durch eine Medienkooperation bekommen wir die Möglichkeit, eine Woche bei Harriniva Hotels & Safaris umsonst unterzukommen, wenn wir Fotos der Unterkünfte und Aktivitäten vor Ort machen. Diese Chance wollen wir natürlich nutzen! Also versuchen wir in das abgelegene Galdotieva zu trampen. 3 Stunden nimmt uns niemand mit und wir sind bereits am überlegen, ob wir aufgeben sollen. Da kommt Nils vorbei. Er komm aus Norwegen und fährt zu seiner Hütte „auf dem Land“. Die befindet sich auch in Norwegen aber scheinbar ist der Weg über Finnland kürzer. Glück für uns: er fährt genau an Galdotieva vorbei. Wir fahren an Rentieren und der in der Sonne rot leuchtenden Herbstlandschaft Lapplands vorbei. Spät abends kommen wir in Galdotieva an. Es ist niemand da. Also stellen wir unser Zelt in der Nähe für eine Nacht auf und kommen am nächsten Vormittag wieder. Wir bekommen eine kleine warme Hütte und besprechen die Situation. Harriniva is ein langjähriges Familienunternehmen das sich auf Adventuretouren spezialisiert hat. Sie haben 4 Standorte an denen sie sowohl verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, als auch Aktivitäten und Safaris anbieten. Galdotieva ist einer dieser Standorte und liegt direkt an einem See. Es gibt verschiedene Hütten, ein Restaurant und natürlich eine Sauna (wir sind schließlich in Finnland). Hier sollen wir erstmal eine Nacht bleiben, bevor wir dann am nächsten Tag zum nächsten Standort gebracht werden. Wir bekommen zwei Fat Bikes und dürfen die Umgebung erkunden, machen Bilder von den Hütten, der Sauna und unserer Biketour. Abends bekommen wir ein leckeres vegetarisches Risotto serviert, das es eigentlich nicht im Menü gibt, danach geht es noch kurz in die Sauna.

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Es ist die kulturelle Minderheit der Suomi (die sich von Norwegen, über Schweden und Finnland, bis in die nördlichen Grenzgebiete von Russland erstreckt), die hier hauptsächlich von dem Verkauf und Verzehr von Rentierfleisch lebt. Massenproduktion, Käfighaltung, oder Zäune gibt es hier nicht: die Rentiere leben frei, haben aber alle einen Besitzer. Wir sehen sie oft am Straßenrand grasen.

Laura holt uns am nächsten Tag Spätnachmittags ab. Sie ist Sales Manager in Harriniva und für uns verantwortlich. Wir essen gemeinsam und sie erklärt und viel von dem Konzept Harrinivas. Das Ziel ist es, den Touristen einen authentischen Einblick ins wilde Lappland zu ermöglichen. Die Hauptsaison ist daher im Winter: mehrwöchige Huskyschlittenfahrten, Ski fahren, Rentier-Wanderungen, Polarlichtbeobachtungen und vieles mehr wird geboten. Auch im Sommer gibt es viel zu erleben, allerdings ist die Saison bereits vorbei und ab dieser Woche sind alle Unterkünfte und Safaris geschlossen. Glück für uns: normalerweise sind die Unterkünfte ausgebucht und eine Zusammenarbeit wäre schwieriger geworden. Da das Personal auch schon Urlaub hat sind wir auf uns allein gestellt, das macht uns aber gar nichts. Laura bringt uns nach Torassieppi: hier bietet Harriniva neben den üblichen Hütten die sogenannten Aurora Domes an: Camping Deluxe (Glamping). Wir dürfen drei Nächte in einer dieser traumhaften Kuppeln in der Wildnis verbringen und alles benutzen was es so gibt: Kanus, Mountainbikes, Fatbikes, Angeln (hier wird nur für die Kamera so getan;) und natürlich die Sauna. Wir sind überglücklich! Die Aurora Domes sind ein Traum! Sie sind so gebaut, dass man vom Bett aus einen Panoramablick auf den See hat und im Idealfall die Polarlichter direkt aus dem Bett bei prasselndem Ofenfeuer beobachten kann. Leider ist es die ganze Woche neblig und wir entdecken nur eine Spur der Polarlichter. Egal, die Aussicht jeden Morgen ist dennoch einzigartig und das Feuer prasselt auch so schön! Abends sitzen wir zu zweit in der Sauna und springen anschließend in den eiskalten See: authentischer geht die Finnland Erfahrung wohl wirklich nicht. 

Das Bett ist so bequem, dass es uns schwer fällt aufzustehen: schließlich kann man hier die traumhafte Landschaft auch direkt von unter der Bettdecke bewundern. Irgendwann zieht es uns dann aber doch wieder nach draußen: Wir schnappen uns erstmal ein Kanu und paddeln in langen Zügen los. Nach einer halben Stunde auf dem See machen wir eine Pause und gehen am Ostufer Beeren sammeln. Laura hat uns noch erklärt, welche genießbar sind (eigentlich fast alle). Abends machen wir noch einen kleinen Ausflug mit den Mountainbikes in die nahegelegenen Wälder und dabei gleich noch ein paar mehr Image Bilder für Harriniva. Wir versuchen so viele der angebotenen Aktivitäten wie möglich fotografisch einzufangen.

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Am nächsten Tag fahren wir mit den Fahrrädern zum dritten Standort von Harriniva: Jeris. Auch hier ist bereits alles geschlossen aber für ein paar schöne Aufnahmen mit der Drohne und ein paar Image Fotos von Tobi beim Joggen bietet sich die schöne Location trotzdem prima. Auf dem Rückweg geht die Sonne langsam unter und wir fahren schnell bei der Rentierfarm von Harriniva vorbei. Hier kommen normalerweise Abends die Rentiere zum fressen vorbei, heute sehen wir sie aber nicht. Dafür erstrahlt der Himmel über dem See in den tollsten Farben. Da ist der Akku des Copters auch schnell aufgebraucht und der charakteristische Warnton schallt über die Wälder. Egal, der letzte Schwenk über das historische Holzgebäude sollte wohl noch zu machen sein - und da bleibt die Mavic auch schon im Geäst der hochgewachsenen Birke hängen.. Ups! Nach einer waghalsigen Kletteraktion rettet er sie aber wieder aus den Wipfeln. Die Mavic ist wirklich unglaublich robust gebaut, Respekt DJI! Zurück in unserem Glamping-Dome ist der See ist immer noch in Lila Licht getaucht und Tobi schickt mich noch schnell aufs Kanu um diesen Scherenschnitt einzufangen - was man nicht alles für die Fotografie macht!

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Am nächsten Morgen holt uns Laura in einem großen Transporter ab und bringt uns nun zum letzten und wichtigsten Standort: Harriniva. Hier gibt es ein Hotel und einige Cabins mit eigener Sauna. Anders als die anderen Standorte befinden sich diese direkt am Grenzfluss zu Schweden und in der Nähe eines kleinen Dorfes mit Einkaufsmöglichkeiten. Auch hier ist das Hotel bereits geschlossen und es wird gerade alles geputzt und renoviert für die Wintersaison. Wir bekommen trotzdem ein kleines Apartment im Hotel und dürfen die nächsten 4 Nächte hier verbringen. Laura hat extra 2 Fat Bikes eingepackt, damit wir in das nahegelegenen Dorf zum einkaufen fahren können.

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Noch am gleichen Tag hat Laura für uns eine Besichtigung der Harriniva-Huskyfarm organisiert. Es ist die größte Huskyfarm der Welt und befindet sich auf dem gleichen Gelände wie das Hotel und die Hütten. Die Hundetrainerin die uns die Farm zeigt kommt aus der Schweiz und ist total nett. Für mich ist es zunächst etwas befremdlich, dass alle Hunde entweder angekettet oder in Zwingern sind. Aber bei 400 Hunden ist es die einzige Möglichkeit. Die Schlittenhunde sind Arbeitstiere, keine Haustiere. Sie werden trainiert und bekommen auf den bis zu zwei Wochen langen Schlittentouren genügend Auslauf. Sie sind alle gesund, gut im Futter und zeigen alle gesundes Sozialverhalten uns gegenüber. Es ist komisch, obwohl so viele Hunde auf einem Platz leben, ist der Geräuschpegel erstaunlich niedrig und die Hund wirken ausgeglichen. Alle Hunde sind super lieb! Einige sind schüchterner als andere aber fast ale freuen sich über unseren Besuch und eine Streicheleinheit. Wir kommen bei den Welpen vorbei und schon hab ich einen auf dem Arm - ich bin verliebt! Leider muss ich den Kleinen wieder zurück geben.  Nach 1 1/2 Stunden ist unsere Privattour vorbei und wir treffen Laura wieder. Sie hat einen Vortag über Harriniva für eine Gruppe von internationalen Reiseveranstaltern gegeben die nun eine Rafting-Tour auf dem Fluß machen. Natürlich sollen wir davon Bilder machen. Da der Gruppe noch eine Person im Boot fehlt darf ich einspringen, Tobi muss die Bilder alleine machen. Danke Tobi! Ich war noch nie raften und freue mich total! Es macht riesig Spaß und Tobi macht ein paar schöne Aufnahmen mit der Drohne von uns. Dieser Tag hat sich gelohnt! Als wir abends in unserem kleinem Apartment sitzen können wir nur grinsen: diese Kooperation war einfach eine super Entscheidung!

Wir erkunden das leere Hotel, irgendwie gruselig so durch die leeren Flure zu laufen. Leider wurde die Sauna auch schon ausgeschaltet und wir finden keine Möglichkeit sie wieder anzuschmeißen. Die nächsten Tage verbringen wir dann mit Bildbearbeitung, entspannen und kleinen Ausflügen mit den Bikes oder am Fluß. 

An meinem Geburtstag werde ich mit einem riesigen Frühstück von Tobi empfangen. Nachmittags wollen wir einen Fat-Bike Track fahren. Allerdings hat es geregnet und der Weg ist total verschlammt. Nachdem wir zum fünften Mal stecken geblieben sind entschließen wir uns auf den gepflasterten Weg umzusteigen und fahren in das kleine Örtchen Muonio. Hier gibt es ein Swiss Café. Es wird von einem Schweizer Konditor und seiner Frau geführt. Es gibt also leckeren Karotten-Geburtstagskuchen und guten Kaffee. Zurück im Hotel kocht Tobi für mich mein Leibgericht: viele Kleinigkeiten :) Ich trinke schon mal meinen Gin und freue mich über diese tolle Woche. Bei Rotwein und gutem Essen geht mein Geburtstag und die Woche mit Harriniva in Lappland langsam zu Ende. Unser Russland Visum läuft bereits seit ein paar Tagen und wir müssen versuchen bald nach St. Petersburg zu kommen. Danke Laura, danke Harriniva - es war toll bei euch!

 

Hier kommst du zum Imagefilm den wir für Harriniva produziert haben: